Themen Fachtagung 09. Mai 2023

Dr. med. Simon Feldhaus

Schlaf - Physiologe und Pathologie

Der Schlaf ist immer noch ein medizinisches Wunder. Das Gehirn würde nicht schlafen, also müssen bestimmte Regionen aktiv in einen Schlafzustand versetzt werden. Hier sind die Abläufe bei weitem nicht klar oder erforscht.

Im Alltag nehmen wir den Schlaf als gegeben hin und reden erst darüber, wenn er gestört ist. Doch was ist «normal» und was «gestört»? Wie lange «muss» man schlafen damit es ausreicht?

Diese und viele andere Fragen und Fakten werden im Referat besprochen und eine Übersicht möglicher therapeutischer Optionen dargestellt.

Dr. phil. Daniel Brunner

Die Vielfalt der Schlaf-Wach-Störungen

Einige Grundlagen zum Schlaf, zu den Schlafzeiten, zur Chronobiologie und zum allgegenwärtigen 24-stündigen Tag-Nacht-Rhythmus bilden den ersten Teil des Vortrags. Die im Jahr 1990 publizierte Internationale Klassifikation der Schlafstörungen wurde bisher zweimal überarbeitet und beschreibt gegen 50 verschiedene Schlaf-Wach-Störungen, die in 6 Diagnosegruppen aufgeteilt werden. Einzelne schlafabhängige Probleme werden näher vorgestellt.

Somnologie ist die Lehre vom Schlaf und ist ein junger medizinischer Wissenszweig, der die Schlafforschung und Schlafmedizin umfasst. Dieses Fachgebiet widmet sich neben der Untersuchung und Behandlung von Schlafstörungen zunehmend der Vermittlung von Schlafwissen sowie der Prävention von Schlafproblemen. Die Somnologie und Schlafmedizin leisten durch Schlafberatung und spezifische Therapieangebote für Schlaflosigkeit einen wichtigen Beitrag im Gesundheitswesen. Kenntnisse über die Abklärungs- und Behandlungsmöglichkeiten von Schlafproblemen ist für viele der Beginn einer besseren Lebensqualität.

Dr. phil. Vera Knoblauch

Chronische Insomnie: Entstehungsmodelle, Behandlung und Prävention

Mit Insomnie (Schlaflosigkeit) werden Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen und/oder frühzeitiges Erwachen mit negativen Auswirkungen auf die Tagesbefindlichkeit bezeichnet. Insomnien sind weit verbreitet und weisen eine hohe Chronifizierungsrate auf. Rund 30 % der Allgemeinbevölkerung klagen über Insomnie-Symptome, rund 6-10 % erfüllen die diagnostischen Kriterien einer chronischen Insomnie. Trotz dieser hohen Prävalenz von Insomnien ist die Bekanntheit und Verfügbarkeit von spezifischen Behandlungsangeboten noch immer ungenügend.

Dieses Referat beleuchtet das Störungsbild der chronischen Insomnie, beschreibt Entstehungsmechanismen sowie Möglichkeiten zur Behandlung und Prävention. Die Kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I), die Therapie der Wahl bei chronischer Insomnie, wird im Detail vorgestellt.

Dr. med. Volker Schmiedel

Guter Schlaf mit optimalen Serotonin- und Melatonin-Spiegeln – Diagnostik, Therapie und was sonst noch wichtig ist

Serotonin und Melatonin sind unsere beiden wichtigen Schlafhormone. In der Evolutionsgeschichte sind beides uralte Botenstoffe. Es handelt sich um ganz einfache Moleküle, die beide von der Aminosäure Tryptophan abstammen; sie haben aber äusserst komplexe Wirkungen.

Serotonin verbessert nicht nur den Schlaf, sondern auch die Stimmung und das Sättigungsgefühl. Viele Antidepressiva wirken auch über Serotonin-Rezeptoren. 5-HTP kann in vielen Fällen eine preiswerte und nebenwirkungsärmere Alternative zu abhängigkeitserzeugenden Schlafmitteln und Antidepressiva sein.
Melatonin kann einfach und zuverlässig gemessen werden. Bei einem Mangel kann man nebenwirkungsarm den Schlaf meistens massiv verbessern. Darüber hinaus hat Melatonin einige spannende und sehr positive «Nebenwirkungen».

In diesem Vortrag soll es um die sichere Diagnostik und die unkomplizierte Therapie von Serotonin- und Melatonin-Mängeln gehen. Ein Vortrag, bei dem garantiert niemand einschlafen wird!

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